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Marina Knaub ist Tierpsychologin mit Spezialgebiet Katze. Zusammen mit ihrem Partner und ihrem gemeinsamen Kater Harry lebt sie in einem kleinen Städtchen in Schleswig-Holstein.

Dort steht sie dir unter dem Namen „Murrinia“ in allen Themen rund um die Katze zur Seite und bietet Dir Informationen, Beratung und Hilfestellung für das Zusammenleben mit Deiner Katze an.

Balancetraining für Katzen

In dem heutigen Interview berichtet sie dir etwas über das Balancetraining für Katzen – was man genau darunter versteht und warum ihr dieses Thema so am Herzen liegt.

Frage: Liebe Marina, Du möchtest uns ja heute das Balancetraining für Katzen näher vorstellen. Magst Du uns kurz erzählen, was das genau ist und was das Katze-Mensch-Team dabei macht?

Antwort: Sehr gerne, Balancetraining für Katzen ist eine Abwandlung von Hundefitness und hilft der Katze, ihren Gleichgewichtssinn und ihre Koordination zu schulen, um ein besseres Körpergefühl zu bekommen. Außerdem ist es eine super Übung, um die Muskulatur zu trainieren und zu stärken, mit dem schönen Nebeneffekt, dass es auch noch geistig auslastet, da die Katze ständig mitdenken muss. Das Katze-Mensch-Team übt anhand gewisser Anleitungen und verschiedenen langsamen Übungen auf Wackelbrettern, Balancekissen oder sogenannten Donuts. Der Halter leitet die Katze an und die Katze versucht, sich mit Muskelkraft  auszubalancieren, um die Übung auszuüben, dabei können je nach Übung gezielte Muskelgruppen trainiert werden.

Frage: Für welche Katzen ist das Balancetraining besonders gut geeignet?

Antwort: Das tolle an Balancetraining ist, es ist für jede Katze geeignet!

Durch die vielen Eindrücke vom Balancetraining ist es für junge Katzen klasse, um ihre Entwicklung zu fördern. Für alte Katzen ist es ideal, da oft durch mangelnde Bewegung ggf. durch Schmerzen viele Katzen unter Muskelschwund leiden und beim Balancetraining  werden die Übungen langsam ausgeübt, dadurch wird die Muskulatur aufgebaut und die Katze werden auch noch geistig ausgelastet, das gilt auch für übergewichtige Katzen. Es ist auch geeignet für Katzen die gefühlt nie genug vom Spielen bekommen, da diese Beschäftigung in angepasster Form enorm viel an Körperbeherrschung abverlangt und der Kopf somit ständig mit arbeiten muss, am Ende ist eine müde Katze garantiert! Und natürlich für eingeschränkte Katzen die unter Gelenk-, oder Rückenbeschwerden leiden, ist diese Beschäftigung und Übung eine Bereicherung für ihr Wohlbefinden.

Frage: Gibt es irgendwelche Voraussetzungen für die Katze und ihre Menschen zu erfüllen?

Antwort: Der Gesundheitszustand der Katze sollte unbedingt bekannt sein oder vom Tierarzt gecheckt werden, damit gezielt an Problemen gearbeitet und aufgebaut werden kann, um nicht ausversehen die Problematik zu verschlimmern. Ansonsten sollte die Katze konditioniert sein und den Fingertarget kennen, wenn nicht ist auch nicht schlimm, dann lernt man dies mit Anleitung vorab und kann dann sofort los legen.

Frage: Das klingt alles super interessant! Nun wissen wir schon einmal, was wir uns unter dem Begriff vorstellen können. Magst Du uns jetzt noch erzählen, was das Besondere an Deinem Thema ist? Warum hast Du Dir genau dieses Thema ausgesucht, um den Katzenbesitzern mehr davon zu berichten?

Antwort: Dieses Thema gehört mit zu meinen Herzenswünschen: Auslastung von Wohnungskatzen! Ich werde zu Beratungen gerufen für die verschiedensten Fälle, oft liegt die Problematik an nicht ausreichender Beschäftigung der Katze, die Katzen langweilen sich einfach zu Tode und somit kommt es dann zu nicht erwünschtem Verhalten. Daher möchte ich mehr Aufmerksamkeit  auf die Beschäftigung und Auslastung richten und deutlich machen, dass es ein Grundbedürfnis unserer Katzen ist, und dass sie unfassbar Intelligent sind und gefördert werden sollten. Außerdem macht es unfassbar viel Spaß und Freude, besonders, wenn du jedes Mal die Fortschritte siehst, weiterhin wird die Katze-Mensch-Beziehung gestärkt und die Katze ist glücklich und ausgeglichen und wird wahrscheinlich keine Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Es hat alles nur Vorteile und meines Erachtens ist es schöner, Spaß und Freude an der Katze zu haben mit solchen tollen Übungen, als sich mit Verhaltenstraining bei unerwünschten Verhalten abzumühen.

Frage: Das können wir total gut nachvollziehen mit Deinem Kater Harry trainierst Du ja auch regelmäßig, um seine Balance zu schulen. Wir schauen uns gleich auch noch ein Video von eurem gemeinsamen Training an. Wie lange machst Du das schon mit ihm und warum macht es euch beiden so viel Spaß?

Antwort: Das Balancetraining mache ich tatsächlich erst seit ca. 3 Wochen mit Harry. Er ist immer recht schnell gelangweilt und ist unfassbar schnell im Lernen, daher suche ich immer nach neuen Aufgaben um ihn zu fördern, daher habe ich beschlossen, ihm Aufgaben zu geben, die ihn dazu bringen auf sein Körpergefühl und Reize zu achten, ich möchte ihn damit gezielt mental auslasten, da dies Katzen eher müde und ausgeglichen macht als nur körperliche Aktivität, die aber in dieser Kombination nicht außer Acht gelassen wird. Daher liebt Harry diese Übungen, er kann seine körperliche Energie in Muskelaufbau und Training abbauen und ist ständig am grübeln, was er jetzt machen soll, und wie er am besten welches Pfötchen positioniert, um diese Übung auszuführen. Man sieht richtig wie es im Kopf rattert und ich liebe es, ihm dabei zu zusehen und die kleinen Erfolge mit ihm zu feiern und immer wieder zu staunen, was er alles kann. Es macht einfach nur Spaß!

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Video: Marina Knaub und ihr Kater Harry beim Balancetraining

Frage: Super, vielen Dank für Deine Antworten und die Zeit, die Du Dir für dieses Interview genommen hast. Wenn ihr nun auch Lust darauf habt, das Balancetraining mit eurer Katze zu starten, ihr erste Anregungen dafür benötigt oder ihr noch Fragen an Marina habt, meldet euch gerne unter info@murrinia.de